Meine erste Fondant-Erfahrung
Howie, Ihr Törtchenliebhaber,
mit Fondant-Torten bin ich bisher nie richtig warm geworden. Ich bin zwar immer begeistert, wenn ich sehe, was andere Bäckerinnen auf die Tortenplatte zaubern, aber ich selbst habe mir sowas noch nie zugetraut. Zum Einen ist die Zuckermasse ja auch sehr sehr süß, das mag ich gar nicht - und zum Anderen ist die Vorgehensweise ja sehr aufwändig. Kneten, Färben, ohne Falten, ohne Bläschen, Modellieren etc. Puh, da habe ich mich bisher nicht herangetraut. Wenn man ein Händchen für's Basteln, Malen und Gestalten hat, dann hat man schon die besten Voraussetzungen - ich hingegen bin da leider nicht so begabt, schließlich habe ich nicht umsonst meine Kunstbilder in der Schule immer von jemand anderen malen lassen ;-) Doch dann kam eine Mail vom Portal Miomente.de, in der ich gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, an einem Fondanttorten-Kurs teilzunehmen. Das war also DIE Gelegenheit für mich, herauszufinden, ob bei mir wirklich Hopfen & Malz verloren waren oder ob es noch ein Fünkchen Hoffnung gibt, dass Frau Fondant und ich noch Freunde werden. Und so machte ich mich auf den Weg in die liebevoll gestaltete Tortenboutique in Langenfeld.
Mädels, ich kann Euch sagen, hier werden Bäckerträume wahr! Ganz viel rosa, zahlreiche Shabby Möbel, mit Schokolade gefüllte Bonbongläser und natürlich wundervoll ausgestellte Torten, die jede für sich ein einzigartiges Kunstwerk sind. Hier fühlt man sich direkt wohl!
Man hatte die Wahl mit einem richtigen Biskuitboden oder mit einem Styropor-Dummie zu arbeiten. Ich entschied mich für den Biskuit, denn wenn ich schon ein Törtchen zaubere, möchte ich es anschließend auch essen - hallo?
Zunächst wurde der Biskuit in mehrere Böden geteilt und anschließend mit einer vorbereiteten Ganache bestrichen. Mit Hilfe eines Drehtellers und einem Edelstahl Teigschaber ging das recht flott. Dann ging es an die Fondantmasse. Und hier hieß es 'Kneten, Kneten, Kneten' - heidewitzka! Wir konnten die Masse dann nach Herzenslust färben. Olga gab uns einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Lebensmittelfarben, die man dafür verwendet.
Und dann kam der große Moment, in dem die Fondantmasse über die Torte gelegt wurde. Olga machte den Anfang und zeigte uns wie der Profi es macht. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus! So einen Respekt hatte ich im Vorfeld davor, die Masse akkurat auf die Torte zu bekommen, aber Olga zeigte mit wenigen Handgriffen, worauf es ankommt.
Jetzt war ich ganz heiß drauf, es selbst auszuprobieren und siehe da, es klappte auf Anhieb, yay! Als es dann aber zur Dekoration ging, war ich ganz schön überfordert. Während die anderen Girls eine ganz genaue Vorstellung davon hatten, was sie machen wollten, saß ich nur da wie vor einem leeren Blatt Papier. Bis ich mich daran erinnerte, dass Olga zuvor gesagt hatte, dass die Fondanttorte eine Woche haltbar ist. Und da meine liebste kleine Leni, die Tochter meiner Freundin, nur 2 Tage später ihren 2. Geburtstag feierte, stand fest, es wird ein Leni-Törtchen.
Ich muss sagen, mit dem Ergebnis bin ich leider nicht so zufrieden. Die anderen Mädels benutzen verschiedenste Silikonformen und Ausstecher, modellierten aus freier Hand und gingen mit sehr viel Bedacht an die Verzierung. Ich allerdings stieß etwas an meine Grenzen. Trotzdem war es definitiv nicht meine letzte Fondant-Torte und mit ein paar Ranunkeln und einem süßen Schleifenband werde ich beim nächsten Mal sicher etwas zufriedener sein.
Hier kommen meine Top Tipps, die ich an dem Tag mitgenommen habe:
- Bevor der Teig gebacken wird, immer eine Mulde in der Mitte des Teigs formen, so vermeidet man, dass der Kuchen wie ein Berg hochgeht und er wird schön gleichmäßig.
- Der Kuchen (Biskuit oder Rührkuchen) sollte immer 24 Stunden auskühlen, bevor er weiterverarbeitet wird.
- Fondant immer mit Bäckerstärke (gibt's im Internet) ausrollen
- Die wichtigsten Werkzeuge: Ein Drehteller (5 € von IKEA), einen Edelstahlschaber, 2 Tortenglätter aus Kunststoff, eine Fondantrolle, Bäckerstärke und ein Modellierwerkzeug
- Wenn sich die Ganache mühsam auftragen lässt, einfach eine Palette für 2 Minuten in heißes Wasser legen und danach die Ganache auftragen, dann gelingt es perfekt.
Ich wünsche Euch einen fabelhaften Tag,
Zuckersüße Grüße,
Carla ♥
4 Kommentare
Toll! Das hat bestimmt Spaß gemacht! Ich hab auch totalen Respekt davor, den riesigen Fondant-Lappen auf die Torte zu bringen. Hat man da miocht automatisch immer Falten und Rüschen am Rand? Ich denke, da gibt es bestimmt einen Trick, oder?
AntwortenLöschenUnd sooo schlimm ist Deine fertige Torte doch gar nicht :-) Leni und ihre Mutter haben sich bestimmt gefreut! Hauptsache, sie hat geschmeckt, oder?
Also, wenn Du den Trick des Eindeckens und Faltenvermeidens verraten magst - ich bin ganz Ohr!
Liebeste Grüße
Susanne
Hey Sanzu,
Löschendanke für Deinen lieben Kommentar. Ja, Du hast Recht, Leni und ihre Mutter haben sich sehr gefreut :-)
Das ultimative Hilfsgerät für Fondanttorten sind Drehteller! Ich habe meinen für 5 € bei IKEA gekauft. Damit kannst Du das Fondant sehr gut auf die Torte auftragen und mit einem entsprechenden Tortenglätter ( gibt es bei Tortenboutique im Onlineshop) kannst Du Falten und Bläschen vermeiden. Ich habe auch ein tolles Tutorial bei Youtube gefunden, schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=TafjeiNRRe4. Da ist es sehr anschaulich erklärt.
Liebe Grüße,
Carla
Die Torte sieht doch sehr schön aus. Aber was bedeutet denn, vor dem Backen eine Mulde in den Teig machen? Der Teig verläuft doch sofort im heißen Backofen.
AntwortenLöschenViele Grüße, Manuela
Hallo Manuela,
LöschenDu hast Recht, das ist nicht ganz so einfach, bei festerem Teil gelingt es aber ganz gut. Probiere es einfach ein paar Mal aus. Darüber hinaus ist es auch immer ratsam, ein paar Mal unter die Backform zu klopfen, damit Bläschen aus dem Teig entweichen können. Auch das hilft, damit der Kuchen gleichmäßig hoch geht.
Liebe Grüße
Carla